Deutschland am Wendepunkt


Prophetie für Deutschland 12.01.2003

Arnd Kischkel

Viele Deutsche klagen in der letzten Zeit über wirtschaftliche Einbußen, die hohe Arbeitslosigkeit und über mangelndes Vertrauen in die Stabilität sozialer Sicherungssysteme. Die Hoffnung auf einen neuen Aufschwung will sich nicht so recht einstellen und die Erwartungen, die sich jeder einzelne für das neue Jahr gemacht hat, haben um die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt vielleicht eher einen Bogen geschlagen.

Dieses Jahr hat in der Silvesternacht mit einem rauschenden Fest rund um das Brandenburger Tor begonnen und das Feuerwerk erhellte den Himmel Berlins, als wollte es die Schatten wirtschaftlicher Depression vertreiben und neuen Raum für Freude und Begeisterung schaffen. Die Geschenke, die sich viele Deutsche zu Weihnachten machten, fielen vielerorts vielleicht etwas kleiner aus, aber im Stillen vertrauen die meisten Leute in unserem Land immer noch den Selbstheilungskräften der Marktwirtschaft und den Tugenden deutschen Fleißes und deutscher Gründlichkeit.

Könnte man heute allerdings unser Land einmal quasi aus himmlischer Perspektive betrachten, dann könnte man erkennen, wie der Herr Jesus immer wieder ein bestimmtes Zeichen über unserem Land macht. Und dies ist schlicht das Zeichen des christlichen Kreuzes. Manchmal ist es eine Segensgeste, wenn man auf der Stirn eines Gläubigen ein Kreuzeszeichen macht. Wenn der Herr aber dieses Zeichen über einer sich immer mehr von ihm abkehrenden Nation macht, dann bedeutet dies Leid und Schmerz und eine zunehmende Last, die auf eine Gesellschaft zukommt.

Unser Land hat sich geistlich unaufhaltsam in die gefährliche Nähe eines Abgrunds manövriert und viel zu viele - auch in der Kirche - verschließen beharrlich beide Augen vor dieser Gefahr. Wer immer und immer wieder den Namen Gottes ausklammert, das öffentliche Bekenntnis Jesu unterdrückt, und gleichzeitig den religiösen Verlockungen des Feindes Tür und Tor öffnet, der entzieht sich aktiv und mit Nachdruck den Segnungen, die Gott bereithält und die er jedem Land zuteil werden lassen möchte. Viel zu viele Menschen in Deutschland denken heute sehr geringschätzig über den christlichen Glauben. Er ist für die meisten nicht lebendig und bedeutet für sie keine lebensverändernde Kraft - weder persönlich noch gesellschaftlich. Diese Haltung scheint sich immer mehr durchzusetzen und sie scheint in der unsichtbaren Welt Mächte anzuziehen, die zunehmend Einfluss gewinnen.

Der Herr Jesus hat dies kommen sehen. In meinem Herzen habe ich den Eindruck, als wenn er sich zwischen diese Dunkelheit und unser Land stellen möchte. Es wird mir deutlich, wie viel die Gebete des Wächterrufes schon von seiner Kraft freigesetzt haben, und wie die Gnadenzeit verlängert und verlängert wurde. Aber mit einem Mal scheint ein Vorhang zu fallen, und mit ihm scheint ein Stück und eine bestimmte Zeitepoche zum Ende gekommen zu sein.

Das ist es, was heute die allerwenigsten wissen, was aber Gottes Kinder klar erkennen sollten: Für unser Land geht eine Epoche zu Ende.

Die Zeit, wo Deutschland selbstverständlich führte, wirtschaftlich erfolgreich war, Einfluss auf andere Länder ausübte und geistig und ideell sich hervortat, neigt sich dem Ende zu. Und dies ist unabwendbar, weil es in Gottes Plan liegt, unser Land noch einmal zu demütigen und es vor das Kreuz zu führen. So legt der Herr unserm Land ein Kreuz auf, bis es wieder lernt, sein Kreuz zu suchen.

Die Kraft des Evangeliums wurde von Jesus in diese Welt gebracht, um den Erdkreis zu erregen. In weiten Teilen Europas aber gleicht die Verkündigung des Wortes Gottes mittlerweile ethischen Friedensappellen, die Humanität und Toleranz fordern. Das Wort vom Kreuz ist bis in die Kirche hinein zur Torheit geworden.

Auch diese Entwicklung kann nicht weiter sich selbst überlassen bleiben. Für die Kirche in Mitteleuropa wird der Kairos der Entscheidung kommen und er ist schon angebrochen. Überall, wo der Feind die Kirche durch Synkretismus und Halbherzigkeit gebunden hält, wird entweder ein geistlicher Kampf einsetzen, in dem noch viele Gebundene gerettet werden, oder weite Teile der traditionellen Kirche werden sang- und klanglos eingehen. Das Namenschristentum wird sich einfach nicht mehr leben lassen. Das wird damit zusammenhängen, dass dämonische Mächte der Versuchung immer stärker in unserem Land wirken werden. So wird jemand, der Jesus nicht als seinen Herrn bekennt, einfach nicht mehr widerstehen können, und wird noch viel eher aus der Kirche austreten wie heute.

Während ich dies schreibe, zeigt mir der Herr plötzlich Wölfe im Schafspelz. Sie kommen zahlreich von allen Seiten und wirken zahm und fromm. Sie besuchen die Kirchen, aber in ihrem Herzen sind sie voller Auflehnung und auch Stolz gegenüber Gott. Sie akzeptieren keinen Hirten über sich und bringen andere in Abhängigkeit. Sie missbrauchen als Leiter ihre Autorität. Hier scheint eine ganz neue bisher so nicht gekannte Gefahr in der Kirche in Deutschland zu drohen.

Ich frage den Herrn: "Was bedeutet dies. Warum überheben sich diese Verantwortlichen in der Kirche so?

Mit einigem Schmerz wird mir der Verlust an Vaterschaft in unserer Gesellschaft und der Mangel an echter geistlicher Autorität in der Kirche bewusst. Und ich spüre dieses Vakuum, diese zerbrochene Hirtenschaft auf Gottes Weide...

Hier wird der Feind versuchen, verunsicherte und haltlos gewordene Menschen an autoritäre Pastoren zu binden. Hier möchte Gott schon heute unser Gebet, dass wir im Blick auf solche Strukturen vor ihm in den Riss treten.

Aber dann füllt sich ein Raum mit Licht. In ihm erkenne ich viele Engel Gottes, die ihn mit seiner Herrlichkeit erfüllen. Der Sieg Jesu wird immer wieder ausgerufen und seine Macht proklamiert. Er ist der, der die Ketten gesprengt und die Gefangenen befreit hat, durch seine Gnade sind wir erlöst. Und viele Menschen zieht es in diesen Raum, sie wärmen sich auf und werden mit dem Heiligen Geist erfüllt. Und hier dienen wunderbar demütige Geschwister, und schaffen neue freikirchliche Strukturen, die die Schläuche sind, in die Gott einen ganz neuen Wein für unser Land gibt.

Das Herz vieler Menschen bleibt aber trotz der immer stärker werdenden wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten gegenüber Gott verschlossen. Hier droht eine endgültige Abkehr vieler gegenüber Gottes ausgestreckter Hand, die in allen kommenden Entwicklungen offen bleibt und alle Bedürftigen erreichen möchte.

Einst richtete der Prophet Jesaja eine Botschaft gegen das Land Kusch, dem heutigen Äthiopien, in dem auch Juden eine Zuflucht suchten. Mein Eindruck ist, dass diese Worte auch unserem Land heute so gelten:

"Denn vor der Ernte, wenn die Blüte vorüber ist und die Traube noch reift, wird er die Ranken mit Winzermessern abschneiden und die Reben wegnehmen und abhauen, dass man's miteinander liegen lässt für die Geier auf den Bergen und die Tiere im Lande, dass im Sommer die Geier darauf sitzen und im Winter allerlei Tiere im Lande darauf liegen.

Zu der Zeit wird das hochgewachsene und glatte Volk, das schrecklicher ist als sonst irgendeins, das befiehlt und zertritt, dessen Land Wasserströme durchschneiden, Geschenke bringen dem HERRN Zebaoth an den Ort, da der Name des HERRN Zebaoth wohnt, zum Berge Zion." (Jesaja 18,5-7)

Die kommende Generation, die heute als Kinder und Jugendliche unter uns lebt, wird sich in einer Reihe von Jahren, wenn viele von ihnen zum Glauben gekommen sind, in ihrer Frömmigkeit und ihrem geistlichen Leben deutlich von uns heutigen unterscheiden. Sie werden sich viel selbstverständlicher in der Kraft des Heiligen Geistes bewegen und die Geistesgaben vollmächtig ausüben. Sie werden dies in einer immer unruhiger werdenden Zeit dringend benötigen. Dann wird die Epoche, in der man aufwendig über die Geistestaufe in der Kirche diskutierte, eine merkwürdige Reminiszenz sein. Der geistliche Kampf wird für den Leib Jesu in Deutschland zum Alltag gehören.

Die Kinder Gottes und die Anhänger Satans werden dann viel offensichtlicher agieren und erkenntlich sein, während sie heute noch oft getarnt und unerkannt wirken. In einer Zeit, in der sich die Geister scheiden und der Herr das Winzermesser in die Hand nimmt, um Ranken abzuschneiden und Reben wegzunehmen, wird sich im Blick auf die gesellschaftliche Dynamik durch die Fürbitte der Gemeinde nichts wesentlich aufhalten lassen. Denn die Ranken und unguten Reben sollen ja weggenommen werden! Hier hilft es nichts gegen Gottes richtendes Handeln anzubeten, sondern hier sollte sich die geistliche Leidenschaft eher darauf ausrichten, das die guten Früchte in Reinheit wachsen und hervorkommen.

Das Leben in unserm Land wird sich in den kommenden Jahren, was die sozialen Bedingungen angeht, weiter verschlechtern und gesellschaftliche Konflikte werden zunehmen. Wir stehen erst am Anfang einer langen Durststrecke, die als Beginn einer Wüstenzeit uns vom Herrn ganz bewusst zugemutet wird.

Erkennen wir doch, dass der Herr uns heute ganz bewusst in die Wüste führt!

Der Ruf nach grundsätzlichen Reformen ist gut und richtig, aber auch diese werden nichts daran ändern, das Gott unser Land in eine Zeit der Prüfung und Läuterung führt. Viele die heute öffentlich jammern und klagen, werden in einiger Zeit noch viel mehr betroffen sein, wenn sie erkennen, dass das wirtschaftliche Gefüge auch in der Substanz Risse zeigt. Vielen wird deutlich werden, dass unser Wohlstand mittlerweile auf tönenden Füssen steht, und so nicht mehr zu halten ist.

Paul Gerhardt dichtete einst: "Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein lässt Gott sich gar nichts nehmen, es will erbeten sein." Dies heißt für die betende Gemeinde heute, dass der Herr auch sie in der beginnenden Wüstenzeit herausfordert. In der Wüste wird sie viel unmittelbarer auf die Versorgung des Herrn angewiesen sein. Hier gilt es Vertrauen einzuüben in allen Lebensbezügen und sich auch in den Dingen des Alltags ganz von Gott abhängig zu machen. Christen dürfen darauf vertrauen, dass Gott sie beschützt und sie versorgt, aber dies wird in Zukunft mehr aus dem Glauben heraus geschehen wie bisher.

Durch die Einschnitte in den sozialen Systemen wird sich das Klima in unserer Gesellschaft verschlechtern. Jeder wird gegen jeden Vorwürfe erheben und die Politiker werden zur Zielscheibe von Hass und Ablehnung werden. Hier sind wir Christen herausgefordert, zu segnen, wo andere verurteilen, zu vergeben, wo andere anklagen und zu lieben, wo andere sich distanzieren.

Wenn man Deutschland heute mit einem großen Ozeandampfer vergleichen würde, der bisher kraftvoll die Weltmeere überquerte, so würde man heute bei genauerem Zusehen entdecken, dass dieses Schiff von Gott gebremst und in die Werft gezogen wird. Viele Arbeiter kommen dann, um dieses stolze Schiff umzurüsten. Es wird mühsam umgebaut, in vielem verkleinert. Das ist ein schmerzhafter Prozess. Wie wird dieses Schiff aussehen, wenn es den himmlischen Umbau hinter sich hat?

Wird einfach ein kleinerer Frachter herauskommen, der sich mit weniger begnügen muss? Oder wird sich zeigen, dass man das Schiff nicht sinnvoll umbauen kann, das man es quasi nicht mehr richtig gebrauchen kann?

Der Herr zeigte mir, dass die Umbauphase sehr lange brauchen wird und die Arbeit an diesem Schiff sehr mühsam sein wird. Aber dann gab er mir auch eine Verheißung. Am Ende würde dieser ehemalige stolze Dampfer als ein mittelgroßer Segler noch einmal die Werft verlassen dürfen. Als ein Land also, in dem der Heilige Geist in die Segel bläst und wieder mehr die Fahrt und Richtung unserer Nation bestimmt. Ein Land, in dem der Name Gottes in den Medien und der Öffentlichkeit wieder zur Ehre gereicht und wo der Glaube wesentlich mehr Menschen als heute Sinn und Halt in ihrem Leben gibt.

Wenn wir heute in das vor uns liegende Jahr 2003 gehen, dann kommt es darauf an, dass wir all unsere Bindungen an diesen stolzen Hochseedampfer überprüfen? Wo sind wir noch gebunden an seine Macht, an Einfluss, finanziellen Überfluss, dem Setzen auf die eigene Leistung, der Geringschätzung von Gottes Kraft und seinen Gaben und der Lieblosigkeit gegenüber den Armen und Schwächeren.

Das ist Gottes Hauptanliegen in der vor uns liegenden Zeit , uns von all dieser Beeinflussung freizusetzen, dass wir wirklich im Geist und in der Wahrheit als seine Gemeinde in diesem Jahr vor ihn treten können, um ihn allein anzubeten. Er verheißt in diesem Jahr vielen in seiner Gemeinde Durchbrüche in eine größere Freiheit und Heiligung hinein. Er möchte uns in diesem Jahr gebrauchen, dass wir in unserem Umfeld eine größere Autorität ausüben wie bisher und er möchte uns segnen mit geistlichen Tröstungen, dass wir sehen und schmecken dürfen wie freundlich der Herr ist. Und so sagt er allen zu, die sich ganz in ihm bergen, dass sie von großer Freude am Vater erfüllt werden und immer mehr Abwehrkräfte gegenüber der Welt ausbilden werden.

Letztlich dürfen wir in dieser Werft, in die Gott unser Land zieht, das stolze Schiff selbst betend und handelnd mit umbauen. Als Christen haben wir dieses Vorrecht. Wenn wir uns Gott ganz zur Verfügung stellen erwartet uns nicht das Gericht, sondern wir können uns eins machen mit Gottes Sache und sagen:

"Ja, Vater, gebrauche mich, um aus unserer Nation einen Ort des Segens zu machen. Forme du sie so, dass von ihr aus dein Name geehrt und das Kreuz Jesu Christi wieder in ihrer Mitte aufgerichtet wird. Erbarme dich über die vielen Menschen, die immer noch dem stolzen Dampfer nachtrauern und rufe du viele zu Buße und Umkehr. Erneuere deine Kirche, gebe du ihr ein neues Fundament in der Kraft deines Geistes und schenke es, dass auch sie ihr Segel hisst, um deine Kraft und deine Ausrichtung neu zu empfangen. Wir bitten dich für das kommende Jahr 2003, löse du in ihm Bindungen des Feindes, setze du deine Gemeinde frei, dass sie aufstehen kann aus Schwäche und Halbherzigkeit und erwecke in ihr mutige Kämpfer und Arbeiter in deinem Reich. Wir wollen uns dir, Herr, neu zur Verfügung stellen und deine Königsherrschaft über unserem Land ausrufen. Du bist der kommende Herr, und dies soll auch noch einmal durch unsere Gemeinden zeichenhaft sichtbar werden. Wir überlassen dir die Führung in unserem Leben. Vergib uns den Versuch, immer wieder Kontrolle auszuüben. Und wir empfangen von dir die himmlische Autorität, im Umbruch unserer Nation deinen Sieg zu verkündigen und deine Liebe zu den Verlorenen zu bringen. Dazu segne uns in Jesu Namen, Amen"